gelbes_gilatier (
gelbes_gilatier) wrote2007-11-08 02:57 pm
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Rezension: "Oya!" - "Republic Commando: True Colors", Karen Traviss
Da wären wir mal wieder...
"Republic Commando: True Colors" - Karen Traviss (
karentraviss)

Bewertung: **** von *****
Auch darauf habe ich lange gewartet (und dass amazon kurz vor dem Erscheinen schrob, dass sich das Verschicken verzögert, hat jetzt auch nicht gerade geholfen), aber nach dem Harry-Potter-Fiasko (es lässt mich einfach nicht mehr los...) im Sommer hatte ich eigentlich gar keine Erwartungen mehr.
Dementsprechend konnte auch nichts enttäuscht werden, und das war Gott sei Dank auch nicht nötig, schließlich handelt es sich hier immer noch um gute alte Military SF, und da kann mich nur sehr wenig enttäuschen. Jedenfalls, worum es eigentlich geht, ist schnell erzählt: Omega Squad, Traviss' Elite-Kommando aus den beiden Vorgängerbänden "Hard Contact" und "Triple Zero", sind wieder auf Mission, ebenso wie Delta Squad, die Jedi Etain Tur-Mukan und Bardan Jusik, die Sergeants Skirata und Vau, die Null-ARCs und diverse andere Charaktere. Im übergeordneten Storybogen ist alles hinter Ko Sai her, bekommt Etain ihr Kind und ist Besany Wennen dabei, jede Menge fiskalische Ungereimtheiten aufzudecken.
Zugegeben, für jemanden, der von der Materie keinerlei Ahnung hat, klingt es verwirrend, unsinnig und downright langweilig. Für alle anderen (wie mich zum Beispiel) war es spannend und unterhaltsam. Traviss hat ihren Charakteren die Möglichkeit gegeben, sich entwickeln zu können, was besonders im Hinblick auf Kal Skirata recht angenehm war. Empfand ich ihn im letzten Buch noch als chauvinistisches Arschloch, ist er in "True Colors" eher ein alter Mann, der sich vor allem so sehr um andere kümmert, weil er vor sich selbst fliehen will. Leiden kann ich ihn immer noch nicht, aber zumindest lässt Traviss ihn gravierende Fehler zugeben und lässt auch Etain die verdiente Entschuldigung zukommen.
Erfreulich war auch, dass Traviss in zahlreichen Andeutungen die hinreichend bekannte Geschichte (Kanzler lässt sich Klonarmee basteln, korrumpiert Anakin Skywalker und bringt am Ende die Jedi um) um ein paar bisher unbekannte Blickwinkel erweitern konnte und das ganze Ausmaß von Palpatines perfidem Verrat besser erkennbar gemacht hat, ohne dabei die Geschichte des Buches völlig aus den Augen zu verlieren.
Traviss lässt auch immer wieder durchscheinen, wo aus ihrem eigenen Hintergrund (Royal Naval Auxiliary Service, Territorial Army) heraus resultierend ihre eigenen Symphatien liegen - nämlich bei den Soldaten, nicht den Befehlshabern. Wer Traviss' Rants gegen die britische Regierung kennt, wird einiges davon auch im Buch wiedererkennen, und ich zumindest fand es ganz interessant und amüsant, genauso wie die subtilen, aber trotzdem vorhandenen Unterschiede zu den sonst gewohnten US-amerikanischen Autoren in der Sprache der Autorin.
Störend fand ich allerdings die etwas zerfasert wirkende Struktur des Plots. Man hatte oft genug das Gefühl, dass Absätze bzw. Kapitel nicht wirklich zu Ende geschrieben waren und fragte sich doch immer mal, was genau eigentlich jetzt der Knackpunkt war. Außerdem fehlte mir ein tatsächlicher Höhepunkt. Statt der stringenten Hinführung auf einen großen Höhepunkt sprang das Buch irgendwie von einem kleinen Semi-Höhepunkt zum nächsten. Etwas mehr Fokus hätte dem Buch gut getan.
Zum Abschluss lässt sich sagen, dass Traviss einige Fragen durchaus beantwortet hat, andere aber erst aufgeworfen bzw. hoffentlich für das nächste Buch offengelassen hat. Außerdem hatte ich im Laufe des Buches immer häufiger den guten alten Satz "I've got a baaad feeling about this." im Kopf, was den nächsten (und letzten) Teil der Reihe angeht. Es wird was Schlimmes passieren (haha, ja, du Vollpfosten, das Buch heißt "Order 66", das kann nur schlecht ausgehen), und ich hab - basierend auf einigen Ereignissen im Buch - schon eine recht gute Vorstellung von dem, was es sein könnte. Und das gefällt mir gar nicht. Aber gut, Abwarten und Tee trinken, nech.
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Bewertung: **** von *****
Auch darauf habe ich lange gewartet (und dass amazon kurz vor dem Erscheinen schrob, dass sich das Verschicken verzögert, hat jetzt auch nicht gerade geholfen), aber nach dem Harry-Potter-Fiasko (es lässt mich einfach nicht mehr los...) im Sommer hatte ich eigentlich gar keine Erwartungen mehr.
Dementsprechend konnte auch nichts enttäuscht werden, und das war Gott sei Dank auch nicht nötig, schließlich handelt es sich hier immer noch um gute alte Military SF, und da kann mich nur sehr wenig enttäuschen. Jedenfalls, worum es eigentlich geht, ist schnell erzählt: Omega Squad, Traviss' Elite-Kommando aus den beiden Vorgängerbänden "Hard Contact" und "Triple Zero", sind wieder auf Mission, ebenso wie Delta Squad, die Jedi Etain Tur-Mukan und Bardan Jusik, die Sergeants Skirata und Vau, die Null-ARCs und diverse andere Charaktere. Im übergeordneten Storybogen ist alles hinter Ko Sai her, bekommt Etain ihr Kind und ist Besany Wennen dabei, jede Menge fiskalische Ungereimtheiten aufzudecken.
Zugegeben, für jemanden, der von der Materie keinerlei Ahnung hat, klingt es verwirrend, unsinnig und downright langweilig. Für alle anderen (wie mich zum Beispiel) war es spannend und unterhaltsam. Traviss hat ihren Charakteren die Möglichkeit gegeben, sich entwickeln zu können, was besonders im Hinblick auf Kal Skirata recht angenehm war. Empfand ich ihn im letzten Buch noch als chauvinistisches Arschloch, ist er in "True Colors" eher ein alter Mann, der sich vor allem so sehr um andere kümmert, weil er vor sich selbst fliehen will. Leiden kann ich ihn immer noch nicht, aber zumindest lässt Traviss ihn gravierende Fehler zugeben und lässt auch Etain die verdiente Entschuldigung zukommen.
Erfreulich war auch, dass Traviss in zahlreichen Andeutungen die hinreichend bekannte Geschichte (Kanzler lässt sich Klonarmee basteln, korrumpiert Anakin Skywalker und bringt am Ende die Jedi um) um ein paar bisher unbekannte Blickwinkel erweitern konnte und das ganze Ausmaß von Palpatines perfidem Verrat besser erkennbar gemacht hat, ohne dabei die Geschichte des Buches völlig aus den Augen zu verlieren.
Traviss lässt auch immer wieder durchscheinen, wo aus ihrem eigenen Hintergrund (Royal Naval Auxiliary Service, Territorial Army) heraus resultierend ihre eigenen Symphatien liegen - nämlich bei den Soldaten, nicht den Befehlshabern. Wer Traviss' Rants gegen die britische Regierung kennt, wird einiges davon auch im Buch wiedererkennen, und ich zumindest fand es ganz interessant und amüsant, genauso wie die subtilen, aber trotzdem vorhandenen Unterschiede zu den sonst gewohnten US-amerikanischen Autoren in der Sprache der Autorin.
Störend fand ich allerdings die etwas zerfasert wirkende Struktur des Plots. Man hatte oft genug das Gefühl, dass Absätze bzw. Kapitel nicht wirklich zu Ende geschrieben waren und fragte sich doch immer mal, was genau eigentlich jetzt der Knackpunkt war. Außerdem fehlte mir ein tatsächlicher Höhepunkt. Statt der stringenten Hinführung auf einen großen Höhepunkt sprang das Buch irgendwie von einem kleinen Semi-Höhepunkt zum nächsten. Etwas mehr Fokus hätte dem Buch gut getan.
Zum Abschluss lässt sich sagen, dass Traviss einige Fragen durchaus beantwortet hat, andere aber erst aufgeworfen bzw. hoffentlich für das nächste Buch offengelassen hat. Außerdem hatte ich im Laufe des Buches immer häufiger den guten alten Satz "I've got a baaad feeling about this." im Kopf, was den nächsten (und letzten) Teil der Reihe angeht. Es wird was Schlimmes passieren (haha, ja, du Vollpfosten, das Buch heißt "Order 66", das kann nur schlecht ausgehen), und ich hab - basierend auf einigen Ereignissen im Buch - schon eine recht gute Vorstellung von dem, was es sein könnte. Und das gefällt mir gar nicht. Aber gut, Abwarten und Tee trinken, nech.