gelbes_gilatier: (rezensionen)
gelbes_gilatier ([personal profile] gelbes_gilatier) wrote2008-05-23 04:36 pm

Rezension: "Wenn eine eine Reise tut..." - "Vom Vergnügen, mit sich selbst zu reisen", Susi Piroué

So, da wäre ich mal wieder. Und schon wieder die puns nicht gepostet. Ich lasse nach. Na ja, dafür zwei neue Rezensionen. Und die puns der letzten drei Tage auch.

"Vom Vergnügen, mit sich selbst zu reisen" - Susi Piroué und Katja Piroué



Bewertung: *** von *****

Da ich selber gerne alleine verreise (tatsächlich glaube ich, dass ich gar nicht fähig bin, Interrail mit jemandem zusammen zu machen... da fällt mir ein... ich könnte ja mal wieder... äh... egal), dachte ich mir, der Titel ist perfekt für mich und schenkte es mir selber (is ja nich so, als wenn ich das nich ständig machen würde... ).

Und tatsächlich, es geht ums Alleinereisen (hey, Überraschung...) und Tücken für Singles, inklusive Tipps, wie man graue Tage, Reisegruppen und Anmachen übersteht. An ausgewählten Stellen hat die Schwiegertochter der Autorin Kommentare aus Sicht einer deutlich jüngeren Frau angefügt (offenbar ist das eine Neuauflage). Aufgemacht ist das Ganze als mit Anekdoten gespickter Reisebericht, in den immer wieder Hinweise eingearbeitet werden.

Zur Kritik... hm. Eigentlich mochte ich das Sujet, konnte mich aber nie wirklich mit der Autorin identifizieren, was aber vermutlich vor allem am Altersunterschied und an der Art des Reisens, die die Autorin bevorzugt, gelegen hat. Wirklich genervt (und vorwerfenswert, denn dafür, dass sie wesentlich älter ist als ich und eine andere Art des Alleinreisens mag, kann sie nichts) hat mich der teilweise altbackene Stil, dem man manchmal angemerkt hat, dass die Autorin auf Teufel komm raus witzig sein wollte und es öfter mal nicht so ganz geschafft hat. Was das Buch auch wesentlich lesenswerter gemacht hätte, wäre das Weglassen der immer wieder eingeflochtenen "Unterhaltungen" zwischen Autorinnen-Ego und Autorin gewesen.

Vermutlich ist das aber auch so ein Generationending, denn ich kannte dieses "Oh Gott, du willst alleine wegfahren, das geht doch nicht!"-Ding nur von meiner besorgten Mutter, die inzwischen auch kein Problem mehr damit hat, ihre erwachsene Tochter alleine durch Europa reisen zu lassen (mal sehen, was sie sagt, wenn ich irgendwann alleine nach Südostasien oder Lateinamerika aufbreche ), aber nicht von mitleidigen Nicht-Single-Freunden (die hab ich gar nicht, Gott sei Dank). Trotzdem hätten weniger Selbstgespräche und mehr handfeste Reisetipps der Lesbarkeit des Buchs gut getan.

Außerdem hätte ich mir mehr Katja-Kommentare gewünscht, weil mir da das Identifizieren viel leichter fiel und ich öfter das "Ja, das kenn ich so sehr!"-Erlebnis hatte. Außerdem hat Katja Piroué eine wesentlich prosaischeren und nüchterneren Stil als die Hauptautorin Susi Piroué, was ich dem Sujet angemessenerer fand.

Alles in allem würde ich sagen, dass es jetzt nicht der große Wurf in Sachen Alleinereisen war (ich bin übrigens offen für Vorschläge, was das angeht, gell), aber auch keine absolute Enttäuschung. Nett für zwischendurch und schnell zu lesen, auch wenn es kein klassisches Reisebuch und auch kein Meilenstein der Reiseliteratur ist.


"Die Drachenkrone" - Ulrike Schweikert



Bewertung: ** von *****

Hab ich zufällig im Buchladen gefunden, und da ich "Die Seele der Nacht" von Schweikert wegen des gepflegten Grusels und der großartigen Atmosphäre mochte, hab ich es mal mitgenommen. Na ja... das Geld hätte ich aber woanders besser anlegen können.

Und weil ich mich noch nicht mal mehr wirklich an den Inhalt erinnern kann, mach ich hier mal was, was wirklich eine Ausnahme ist: Ich nehm die Inhaltsangabe von amazon.de. Bitte: Einst wurde die wunderbare Drachenkrone in sechs Drachen zerteilt. Apokalyptischen Boten gleich, stießen die Feuer speienden Ungeheuer vom Himmel herab und zerstörten die Magierstadt Xanomee. Jahrhunderte später werden fünf arglose Gefährten in ein undurchsichtiges Spiel aus Intrigen, Verrat und Zauberei verwickelt. Im Auftrag der ätherischen Mondpriester sollen sie die verstreuten Einzelteile der Krone finden und vor allem dem dunklen Magier Astorin zuvorkommen. Denn wer die Krone wieder zusammenfügt, wird der Herr der Welt...

Also... ne... von "Gute und flott erzählte Unterhaltung, die den Vergleich mit ihren amerikanischen Vorbildern nicht zu scheuen braucht.", wie es bei amazon.de heißt, hab ich ja mal gar nichts gemerkt. Ich fands langweilig, nichtssagend und konfus. Die Charaktere machen den Eindruck, als seien sie mit einem Charakterblatt aus einem Rollenspielset erschaffen wurden, der Plot is durcheinander und langweilig und die romantischen Elemente einfallslos und platt. Frau Schweikert, das war aber mal wirklich n Schuss in'n Ofen.

Die einzigen zwei Elemente, die die zwei Sterne rechtfertigen, sind die Elfe Ibis, die so gar nicht dem Klischee der Fantasy-Elfen entspricht und deswegen die Langweile der cordboard characters immer mal wieder aufbricht und die Idee, Piraten und eine Unterwasserstadt in die Geschichte einzubauen, weil das in der Sword-and-Sorcery Fantasy tatsächlich recht selten ist. Ansonsten ist die Geschichte fad und Rolana, die eigentliche Hauptfigur ziemlich nervig. Noch nerviger ist allerdings ihr Lover, der Krieger Cay. Netter Versuch, einen nicht-stereotypen Krieger zu erschaffen, scheitert aber leider genau daran: Man nimmt dem Schlaffi Cay einfach nicht ab, dass er auch zuschlagen kann, wenn's hart auf hart kommt, und man nimmt beiden auch die ganzen moralischen Bedenken nicht ab.

Die Liebesgeschichte hat mich genauso wenig wie die Geschichte zwischen Silena und Grigorij aus "Die Mächte des Feuers" berührt, und sowas nehme ich Autoren übel. Shipperin at heart, die ich bin, bin ich ja wirklich leicht vor allem für konfliktträchtige love/hate ships oder angst ships zu begeistern, aber sowohl Heitz (love/hate ship) als auch Schweikert (angst ship) scheitern an der Kategorie, die sie sich jeweils rausgesucht haben. Traurig, wie man so vielversprechende Kategorien verhunzen kann, echt.

Vom altbackenen, langweiligen und holzschnittartigen Stil will ich denn auch lieber mal gar nicht anfangen...

Also... wieder ein Fantasy-Buch, das enttäuschend war. Aber, hey... vielleicht sind einfach nur meine Ansprüche zu ho... Nein. Die Bücher waren einfach schlecht. Punkt.

Und hier dann noch die fehlenden Wortspiele:

#16:

"I have developed a major interest in Season 5 of Stargate Atlantis."

#17:

"A certain officer is suddenly taking over a major part of my Stargate stories."

#18:

"Today my major goal is just to hang around and finish things I have been neglecting for far too long."