gelbes_gilatier (
gelbes_gilatier) wrote2008-05-14 01:45 pm
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Rezension: "Nicht entflammbar" - "Die Mächte des Feuers", Markus Heitz und andere
Da wären wir wieder. Ich weiß, dass ich ein paar Tage keine Wortspiele of DOOM gepostet habe, und das hat seinen Grund. Pfingsten war ich bei der Omma, und die hat nun mal kein Internet. Jedenfalls nicht so wie ich Junkie. Dafür konnte ich zwei Bücher fertig lesen, habe ein Video auf meinem Laptop entdeckt, von dem ich gar nicht wusste, dass ich es habe (haha, es ist so genial einfach!
stinastina, du Schenie! "Im Osten" war noch nie so gut wie zu diesen Bildern! Genial geschnitten und es hat die "I shot him!"-Szene drin!), jede Menge Zeug geschrieben (in das sich Major Lorne ständig eingeschlichen hat... raus aus meinem Kopf!) und endlich alle noch fehlenden Folgen der dritten SGA-Staffel gesehen ("The Game"! SQUEE! Mehr Sarcastic!Lorne! Mehr Agitated!Lorne! Überhaupt mehr Lorne!). Hm... lieber nicht an solche Sachen wie "Sollte ich mal ne Weile Internet-Ausfall haben?" denken, weil... dann passiert es auch, und das will ja nun niemand. Oder ich zumindest nicht.
So, aber jetzt zur Sache, Schätzchen:
So, und weil ich die in den letzten Tagen nicht posten konnte, kommen jetzt mehrere auf einmal:
#5:
"Right now, I'm a seriously bored Gilatier with a major crush."
#6:
"Where's the evil alien when you need one, for example for a major distraction?"
#7:
"I wish something majorly interesting would happen right now."
#8:
"Seriously, I need some major entertainment now!"
#9:
"Having a certain officer here now would be major fun, I guess."
#10
"I've got the major impression that I'm going awfully soft in the head here."
Man merkt kein Stück, wie langweilig mir ist, oder?
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So, aber jetzt zur Sache, Schätzchen:
"Die Mächte des Feuers" - Markus Heitz

Bewertung: ** von *****
Darauf war ich sehr gespannt, und als es als Taschenbuch draußen war, hab ich's sofort gekauft. BIG mistake. Warum? Erklär ich gleich.
Erstmal aber Inhaltsangabe: Die Welt in den wilden Zwanzigern, aber nicht so ganz, wie wir sie kennen. Hier sind Drachen keine Legende, sondern brutale Wahrheit. Und wie Menschen so sind, haben sie natürlich auch was dagegen gefunden: Drachentöter, die Nachkommen der Drachenheiligen sind und der katholischen Kirche unterstellt sind und Drachenjäger, die als Freischärler und Söldner für jeden Drachen erledigen, der genug bezahlen kann. So bekriegt man sich also in schöner Regelmäßigkeit, bis... ja, bis eine noch bösere Kraft erwacht und die Weltherrschaft an sich reißen will, wir sind ja hier in der Fantasy.
So, jetzt noch kurz alles Positive oder zumindest nicht ganz so Negative und dann darf ich endlich meckern. Also: Idee und Lokalkolorit waren wie immer bei Heitz großartig. Der Plot ist hinreichend spannend, und die eine oder andere völlig unvorhersehbare Wendung ist auch dabei. Allerdings hatte ich oft genug das Gefühl, Heitz wollte zuviel in ein Buch packen. Etwas weniger Verrat und ein paar Mitspieler weniger hätten es auch getan. Genug Action gab's zwar auch, aber ich hätte mehr Horror und weniger Splatter bevorzugt. Stil... na ja, manchmal etwas sperrig und irgendwie... wie soll ich sagen... etepetete. Und das war's dann auch schon. Jetzt gehts richtig los.
Größte und alles überstrahlende Schwäche: Die Charaktere. Silena Die Superdrachentöterin ging mir aber wirklich dermaßen auf die Nerven, das glaubt ihr nicht. So ein Ausbund an Arroganz, Intoleranz und Dummheit bei einem eigentlich "guten" Charakter hab ich bisher selten in der Fantasy-Literatur und vor allem bei Heitz getroffen. Als "böser" Charakter wäre sie eine echte Freude gewesen, als "guter" ist sie nur eine riesengroße Nervensäge.
Und die Tante entwickelt sich auch nich. Diese dämliche katholische Verbohrtheit, was Magie und sowas angeht, verschwindet nicht um ein Jota (Hallohallo, die leben in einer Welt mit Drachen und bestreiten, dass es Magie gibt? Nee, da fehlte einfach ne Erklärung, Herr Heitz).Und ich hassehassehasse ihren "I'm a dragon saint's heiress, call me GOD."-Komplex, zusammen mit ihrem "Ich bin ja so ne Harte, aber eigentlich bin ich nur eine verzogene Göre, der niemand beigebracht hat, dass sie nicht God's gift to mankind ist."-Komplex. Überhaupt ertappte ich mich, je weiter das Buch fortschritt immer mehr dabei, wie ich den Zitaten am Kapitelanfang, die sich negativ über die Drachentöter äußerten, aus vollem Herzen zustimmen konnte.
Leider nervt mich ihr Lover Grigorij auch, sowohl als überheblicher Dandy-Junkie als auch als einfühlsamer Softie. Er nervtnervtnervt. Eventuell auch, weil der genau in die Kategorie Mann fällt, die ich so gar nicht attraktiv finde. Außerdem habe ich bei ihm - wie auch bei Silena - das Gefühl, dass der Autor auf Teufel komm raus will, dass der Leser Silena und Grigorij zum Niederknien findet und dabei genau deswegen kolossal versagt (ich hoffe, der Heitz liest mal wieder irgendwann hier, dann frag ich den mal, wie nah ich mit dieser Annahme an der Wirklichkeit bin). Ich hab wirklich gar keinen Zugang gefunden, weder zu Silena noch zu Grigorij, und das macht mich immer rasend, vor allem, wenn der Autor auch noch zu meinen Lieblingsautoren gehört.
Und der Rest... na ja. Die Drachen und die Drachenjäger waren irgendwie cool. Bis zum Ende habe ich ehrlich gesagt gehofft, dass die Drachen gewinnen und Silena endlich von ihrem widerlich hohen Ross runterkommt und kapiert, dass sie nicht die Krone der Schöpfung ist (tatsächlich ertappte ich mich irgendwann dabei, wie ich dem OTP Silena/Grigori ein "Ihr widerlichen Verräter!" zuzischte...). Ist aber leider nicht passiert, und das nehme ich Heitz übel. Wirklich ne schwache Leistung, Herr Heitz. Das können Sie besser.

Bewertung: ** von *****
Darauf war ich sehr gespannt, und als es als Taschenbuch draußen war, hab ich's sofort gekauft. BIG mistake. Warum? Erklär ich gleich.
Erstmal aber Inhaltsangabe: Die Welt in den wilden Zwanzigern, aber nicht so ganz, wie wir sie kennen. Hier sind Drachen keine Legende, sondern brutale Wahrheit. Und wie Menschen so sind, haben sie natürlich auch was dagegen gefunden: Drachentöter, die Nachkommen der Drachenheiligen sind und der katholischen Kirche unterstellt sind und Drachenjäger, die als Freischärler und Söldner für jeden Drachen erledigen, der genug bezahlen kann. So bekriegt man sich also in schöner Regelmäßigkeit, bis... ja, bis eine noch bösere Kraft erwacht und die Weltherrschaft an sich reißen will, wir sind ja hier in der Fantasy.
So, jetzt noch kurz alles Positive oder zumindest nicht ganz so Negative und dann darf ich endlich meckern. Also: Idee und Lokalkolorit waren wie immer bei Heitz großartig. Der Plot ist hinreichend spannend, und die eine oder andere völlig unvorhersehbare Wendung ist auch dabei. Allerdings hatte ich oft genug das Gefühl, Heitz wollte zuviel in ein Buch packen. Etwas weniger Verrat und ein paar Mitspieler weniger hätten es auch getan. Genug Action gab's zwar auch, aber ich hätte mehr Horror und weniger Splatter bevorzugt. Stil... na ja, manchmal etwas sperrig und irgendwie... wie soll ich sagen... etepetete. Und das war's dann auch schon. Jetzt gehts richtig los.
Größte und alles überstrahlende Schwäche: Die Charaktere. Silena Die Superdrachentöterin ging mir aber wirklich dermaßen auf die Nerven, das glaubt ihr nicht. So ein Ausbund an Arroganz, Intoleranz und Dummheit bei einem eigentlich "guten" Charakter hab ich bisher selten in der Fantasy-Literatur und vor allem bei Heitz getroffen. Als "böser" Charakter wäre sie eine echte Freude gewesen, als "guter" ist sie nur eine riesengroße Nervensäge.
Und die Tante entwickelt sich auch nich. Diese dämliche katholische Verbohrtheit, was Magie und sowas angeht, verschwindet nicht um ein Jota (Hallohallo, die leben in einer Welt mit Drachen und bestreiten, dass es Magie gibt? Nee, da fehlte einfach ne Erklärung, Herr Heitz).Und ich hassehassehasse ihren "I'm a dragon saint's heiress, call me GOD."-Komplex, zusammen mit ihrem "Ich bin ja so ne Harte, aber eigentlich bin ich nur eine verzogene Göre, der niemand beigebracht hat, dass sie nicht God's gift to mankind ist."-Komplex. Überhaupt ertappte ich mich, je weiter das Buch fortschritt immer mehr dabei, wie ich den Zitaten am Kapitelanfang, die sich negativ über die Drachentöter äußerten, aus vollem Herzen zustimmen konnte.
Leider nervt mich ihr Lover Grigorij auch, sowohl als überheblicher Dandy-Junkie als auch als einfühlsamer Softie. Er nervtnervtnervt. Eventuell auch, weil der genau in die Kategorie Mann fällt, die ich so gar nicht attraktiv finde. Außerdem habe ich bei ihm - wie auch bei Silena - das Gefühl, dass der Autor auf Teufel komm raus will, dass der Leser Silena und Grigorij zum Niederknien findet und dabei genau deswegen kolossal versagt (ich hoffe, der Heitz liest mal wieder irgendwann hier, dann frag ich den mal, wie nah ich mit dieser Annahme an der Wirklichkeit bin). Ich hab wirklich gar keinen Zugang gefunden, weder zu Silena noch zu Grigorij, und das macht mich immer rasend, vor allem, wenn der Autor auch noch zu meinen Lieblingsautoren gehört.
Und der Rest... na ja. Die Drachen und die Drachenjäger waren irgendwie cool. Bis zum Ende habe ich ehrlich gesagt gehofft, dass die Drachen gewinnen und Silena endlich von ihrem widerlich hohen Ross runterkommt und kapiert, dass sie nicht die Krone der Schöpfung ist (tatsächlich ertappte ich mich irgendwann dabei, wie ich dem OTP Silena/Grigori ein "Ihr widerlichen Verräter!" zuzischte...). Ist aber leider nicht passiert, und das nehme ich Heitz übel. Wirklich ne schwache Leistung, Herr Heitz. Das können Sie besser.
"Good Wives" - Louisa May Alcott

Bewertung: **** von *****
Da ich "Little Women" gelesen habe, musste ich mir das auch holen (gekauft habe ich es übrigens in Roma Termini, weil ich nicht wochenlang warten wollte, bis ich wieder nach Berlin komme... ja, ich wollte eine spezielle Ausgabe haben... ich bin so).
Kurze Inhaltsangabe gefällig? Okay. Seit dem Ende von "Little Women" sind drei Jahre vergangen, und aus den Mächen von einst sind junge Frauen geworden. Meg geht in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter auf, Jo versucht, als Schrifstellerin endlich Fuß zu fassen und Amys künstlerische Ambitionen sind auch gewachsen. Nur die stille Beth hat keinen anderen Ehrgeiz, als ihrer Familie ein behagliches Heim zu bereiten. "Good Wives" zeigt, wie alle die - manchmal shcmerzhafte - Reise ins Erwachsensein meistern.
Alles in allem ein wunderbares Buch. Der heimelige Geist vom Vorgänger ist immer noch zu spüren, auch wenn die Küken das Nest zumindest zeitweise verlassen und sich doch manchmal sehr weit raus wagen. Alcott ist auch hier sehr liebevoll in der Charakterisierung ihrer Protagonisten, spart aber auch nicht an ihrem typischen leisen Humor und obwohl die Schicksalschläge in diesem Buch - wie das beim Erwachsenwerden eben so ist - härter und einschneidender sind, schafft sie es, ihre Protagonistinnen nicht ihren Optimismus verlieren zu lassen, so dass sie daran wachsen.
Wermutstropfen war allerdings vor allem der Hang Alcotts, die Sprache all ihrer Protagonisten allzu wahrheitsgetreu wiederzugeben. Klar trägt sowas immer zum Lokalkolorit und zur Authentizität (haha, wie gut, dass ich das hier nur schreiben muss, aussprechen kann ich das nämlich nich...) bei und Friedrich Bhaers merkwürdiger deutscher Akzent war auch grad noch so erträglich... aber musste es soviel Babysprache sein? Ehrlich, ich war froh, wenn MegsBälger Kinder grade mal nicht Mittelpunkt des Geschehens waren...
Trotzdem mochte ich das Buch sehr gerne und fand es großartig, den größten Teil davon im sonnigen Garten meiner Omma zu lesen, von nichts weiter umgeben alsMopeds, lärmenden Nachbarskindern und der Party ein paar Straßen weiter, die ich immer noch in fast voller Lautstärke mitverfolgen konnte dem Rascheln der Blätter, ein paar freundlich vorbeisummenden Bienen und dem vereinzelten Blöken von Schafen. Ja, ja, ländliche Idylle und so...

Bewertung: **** von *****
Da ich "Little Women" gelesen habe, musste ich mir das auch holen (gekauft habe ich es übrigens in Roma Termini, weil ich nicht wochenlang warten wollte, bis ich wieder nach Berlin komme... ja, ich wollte eine spezielle Ausgabe haben... ich bin so).
Kurze Inhaltsangabe gefällig? Okay. Seit dem Ende von "Little Women" sind drei Jahre vergangen, und aus den Mächen von einst sind junge Frauen geworden. Meg geht in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter auf, Jo versucht, als Schrifstellerin endlich Fuß zu fassen und Amys künstlerische Ambitionen sind auch gewachsen. Nur die stille Beth hat keinen anderen Ehrgeiz, als ihrer Familie ein behagliches Heim zu bereiten. "Good Wives" zeigt, wie alle die - manchmal shcmerzhafte - Reise ins Erwachsensein meistern.
Alles in allem ein wunderbares Buch. Der heimelige Geist vom Vorgänger ist immer noch zu spüren, auch wenn die Küken das Nest zumindest zeitweise verlassen und sich doch manchmal sehr weit raus wagen. Alcott ist auch hier sehr liebevoll in der Charakterisierung ihrer Protagonisten, spart aber auch nicht an ihrem typischen leisen Humor und obwohl die Schicksalschläge in diesem Buch - wie das beim Erwachsenwerden eben so ist - härter und einschneidender sind, schafft sie es, ihre Protagonistinnen nicht ihren Optimismus verlieren zu lassen, so dass sie daran wachsen.
Wermutstropfen war allerdings vor allem der Hang Alcotts, die Sprache all ihrer Protagonisten allzu wahrheitsgetreu wiederzugeben. Klar trägt sowas immer zum Lokalkolorit und zur Authentizität (haha, wie gut, dass ich das hier nur schreiben muss, aussprechen kann ich das nämlich nich...) bei und Friedrich Bhaers merkwürdiger deutscher Akzent war auch grad noch so erträglich... aber musste es soviel Babysprache sein? Ehrlich, ich war froh, wenn Megs
Trotzdem mochte ich das Buch sehr gerne und fand es großartig, den größten Teil davon im sonnigen Garten meiner Omma zu lesen, von nichts weiter umgeben als
"Der Herr der Puppen" - Richard Schwartz

Bewertung: **** von *****
Immer, wenn Schwartz wieder ein Buch seines Askir-Zyklus (bisher erschienen: "Das Erste Horn", "Die Zweite Legion" und "Das Auge der Wüste") veröffentlicht, erwischt es mich absolut kalt und ich bin so überrumpelt, dass ich das Buch immer gleich mitnehmen muss. Macht aber nichts.
Die Gefährten der letzten Bücher - Havald, Leandra, Varosch, Zokora, Janos, Sieglinde und die Geschwister Arnim und Helis/Serafine - befinden sich immer noch in der Wüstenstadt Gasalabad, heiß darauf, endlich weiterziehen zu können, um Leandras Mission zu erfüllen und im fernen Reich Askir Hilfe gegen den Tyrannen Thalak zu finden, der die freien Reiche bedroht (ey, wir sind in der guten Fantasy hier, ja, keine blöden Witze jetzt). Blöderweise haben aber ein paar Nekromanten und andere Gotteslästerer in Gasalabad noch eine Rechnung mit der Truppe offen.
Wieder ein Schwartz, und wieder einer, den ich trotz Schwächen mag (was überraschend ist, da es bereits das vierte Buch eines Zyklus ist, und wir wissen doch alle, wie das abläuft...). Die "guten" Charaktere - allen voran Ich-Erzähler Havald - sind glaubwürdig, authentisch und symphatisch und die "bösen" sind tatsächlich herrlich verdreht, dunkel und böse. Außerdem schafft Schwartz es, selbst seinen "guten" Charakteren" eine Aura des Unberechenbaren zu geben, so dass man nie so genau weiß, woran man denn eigentlich ist. So will ich meine Fantasy, Herr Heitz.
Der Plot... na ja, Fantasy eben. Spannend, zum Teil unvorhersehbar und trotzdem logisch aufgebaut, mit Action. Aber Schwartz ergeht sich lange nicht so elegisch in Bloods'n'Guts-Orgien, wie gewissen Andere, und das rechne ich ihm hoch an. Ich weiß wirklich nicht, woher die Annahme kommt, Horror würde sich durch große Mengen an Blut und anderen Teilen des menschlichen Körpers definieren und bin Schwartz dankbar, dass er die subtilere Variante gebraucht hat, wenn der Plot Horror-Elemente verlangte.
An dem Buch geschätzt habe ich auch wie immer bei Schwartz den leicht lakonischen Stil, in dem Havald die Geschichte erzählt. Schwartz schafft das, was bisher in meiner Erinnerung nur Sergej Lukianenko in den "Wächter"-Romane geschafft hat: Sein oberflächlich cool-abgeklärter (Anti-)Held offenbart sehr unterschwellig seine Unsicherheiten und seine Verletzlichkeit, ohne dabei je seine Würde zu verlieren oder wie eine Memme zu wirken. Und genau darauf steh ich.
Kleine Schwächen haben sich dann manchmal doch im Stil gezeigt, aber längst nicht so gravierend wie beim Heitz. Außerdem merkt man dem Zyklus durchaus an, dass Schwartz - wie viele Fantasy-Autoren - eigentlich aus der Rollenspiel-Szene (Erfahrene können auch genau erkennen, aus welcher...) kommt, aber da es nicht allzu aufdringlich und gut verpackt ist, ist es nie wirklich nervig. Ich würde es allerdings für das nächste Buch doch bevorzugen, wenn Schwartz seine Helden dann mal weiterziehen ließe. So schillernd Gasalabad auch ist... langsam wird's Zeit für was Neues.
Alles in allem bleibt zu sagen, dass Schwartz mit "Das Erste Horn" IMHO die deutsche Fantasy revolutioniert hat (mehr, als Markus Heitz mit seinen "Zwergen"-Romanen, wage ich zu behaupten) und den großen Erwartungen, die bei mir daraus erwuchsen, bis jetzt immer noch entsprochen hat. Ich hoffe, das bleibt so (Heitz war schließlich auch mal Hoffnungsträger der deutschen Fantasy...).

Bewertung: **** von *****
Immer, wenn Schwartz wieder ein Buch seines Askir-Zyklus (bisher erschienen: "Das Erste Horn", "Die Zweite Legion" und "Das Auge der Wüste") veröffentlicht, erwischt es mich absolut kalt und ich bin so überrumpelt, dass ich das Buch immer gleich mitnehmen muss. Macht aber nichts.
Die Gefährten der letzten Bücher - Havald, Leandra, Varosch, Zokora, Janos, Sieglinde und die Geschwister Arnim und Helis/Serafine - befinden sich immer noch in der Wüstenstadt Gasalabad, heiß darauf, endlich weiterziehen zu können, um Leandras Mission zu erfüllen und im fernen Reich Askir Hilfe gegen den Tyrannen Thalak zu finden, der die freien Reiche bedroht (ey, wir sind in der guten Fantasy hier, ja, keine blöden Witze jetzt). Blöderweise haben aber ein paar Nekromanten und andere Gotteslästerer in Gasalabad noch eine Rechnung mit der Truppe offen.
Wieder ein Schwartz, und wieder einer, den ich trotz Schwächen mag (was überraschend ist, da es bereits das vierte Buch eines Zyklus ist, und wir wissen doch alle, wie das abläuft...). Die "guten" Charaktere - allen voran Ich-Erzähler Havald - sind glaubwürdig, authentisch und symphatisch und die "bösen" sind tatsächlich herrlich verdreht, dunkel und böse. Außerdem schafft Schwartz es, selbst seinen "guten" Charakteren" eine Aura des Unberechenbaren zu geben, so dass man nie so genau weiß, woran man denn eigentlich ist. So will ich meine Fantasy, Herr Heitz.
Der Plot... na ja, Fantasy eben. Spannend, zum Teil unvorhersehbar und trotzdem logisch aufgebaut, mit Action. Aber Schwartz ergeht sich lange nicht so elegisch in Bloods'n'Guts-Orgien, wie gewissen Andere, und das rechne ich ihm hoch an. Ich weiß wirklich nicht, woher die Annahme kommt, Horror würde sich durch große Mengen an Blut und anderen Teilen des menschlichen Körpers definieren und bin Schwartz dankbar, dass er die subtilere Variante gebraucht hat, wenn der Plot Horror-Elemente verlangte.
An dem Buch geschätzt habe ich auch wie immer bei Schwartz den leicht lakonischen Stil, in dem Havald die Geschichte erzählt. Schwartz schafft das, was bisher in meiner Erinnerung nur Sergej Lukianenko in den "Wächter"-Romane geschafft hat: Sein oberflächlich cool-abgeklärter (Anti-)Held offenbart sehr unterschwellig seine Unsicherheiten und seine Verletzlichkeit, ohne dabei je seine Würde zu verlieren oder wie eine Memme zu wirken. Und genau darauf steh ich.
Kleine Schwächen haben sich dann manchmal doch im Stil gezeigt, aber längst nicht so gravierend wie beim Heitz. Außerdem merkt man dem Zyklus durchaus an, dass Schwartz - wie viele Fantasy-Autoren - eigentlich aus der Rollenspiel-Szene (Erfahrene können auch genau erkennen, aus welcher...) kommt, aber da es nicht allzu aufdringlich und gut verpackt ist, ist es nie wirklich nervig. Ich würde es allerdings für das nächste Buch doch bevorzugen, wenn Schwartz seine Helden dann mal weiterziehen ließe. So schillernd Gasalabad auch ist... langsam wird's Zeit für was Neues.
Alles in allem bleibt zu sagen, dass Schwartz mit "Das Erste Horn" IMHO die deutsche Fantasy revolutioniert hat (mehr, als Markus Heitz mit seinen "Zwergen"-Romanen, wage ich zu behaupten) und den großen Erwartungen, die bei mir daraus erwuchsen, bis jetzt immer noch entsprochen hat. Ich hoffe, das bleibt so (Heitz war schließlich auch mal Hoffnungsträger der deutschen Fantasy...).
So, und weil ich die in den letzten Tagen nicht posten konnte, kommen jetzt mehrere auf einmal:
#5:
"Right now, I'm a seriously bored Gilatier with a major crush."
#6:
"Where's the evil alien when you need one, for example for a major distraction?"
#7:
"I wish something majorly interesting would happen right now."
#8:
"Seriously, I need some major entertainment now!"
#9:
"Having a certain officer here now would be major fun, I guess."
#10
"I've got the major impression that I'm going awfully soft in the head here."
Man merkt kein Stück, wie langweilig mir ist, oder?
no subject
Wirst du dafür, wenn du fertig bist, in Guinessbuch nder Rekorde aufgenommen? ^^
"Little Women" ist eins der Bücher, das ich unbedingt noch lesen möchte (aber erstmal Jane Austen fertig kriegen *hüstel*). Ich habe als Kind nur den Anime ("Eine fröhliche Familie") gekannt, habe neulich aber auch den Film "Betty und ihre Schwestern" noch einmal gesehen. Wenn man deine Inhaltsangabe so liest, scheint es, dass sie im Film einige Handlungsstränge aus "Good Wives" auch reingenommen haben, nicht? Habe mich mit der Romanvorlage bisher noch nicht sonderlich auseinander gesetzt.
Deine Rezension zu Heitz wiederum war äußerst amüsant zu lesen. Du hast deiner Kritik auf sehr lebhafte Weise Ausdruck verliehen *g* Das gefällt mir. Das mit dem Götterkomplex ist bei einem "guten" Hauptcharakter allerdings selbst, sonst haben dass doch immer die Bösewichte of DOOM für sich gepachtet. Irgendwie verspüre ich keine Ambitionen, mir dieses Buch zu Gemüte zu führen ^^
no subject
Der Film "Betty und ihre Schwestern" ist wirklich aus beiden Teilen zusammengesetzt. Klar fällt dadurch dann viel aus den Büchern weg, aber ich muss sagen, jetzt, wo ich die Bücher gelesen hab, bin ich durchaus zufrieden mit dem Film.
Das solltest du auch besser nicht... Heitz mag ich eigentlich wirklich (der ist bei Lesungen auch ziemlich cool), aber das Buch... Griff ins Klo leider.