Zweiter Versuch heute.
Dec. 28th, 2007 02:47 am![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)
Fandom: Star Wars
Autorin: Üsch. Überraschung...
Titel: Verdeckt 1/3 und 2/3
Rating: Oah... PG13.
Synopse: Manchmal ist das Einzige, für das es sich noch zu leben lohnt, die Rache. Original-Charaktere, und die Frage nach dem Mann hinter dem Monster. Unter anderem.
Und wieder: Star Wars gehört The Great Flanneled One. I own not, you sue not. So.
“Das ist alles für heute, Miss Danier. Machen wir Feierabend, was?“ Sie sah von ihrem Schreibtisch auf und schenkte ihrem Chef ein überraschtes Lächeln.
“Ihr kennt eure Positionen?” Jeder sah sie an. Zhane, mit seinem Gesicht voller Narben. Der junge Ari, der nach… der Katastrophe zum Team gestoßen war, aber der Mission gegenüber immer loyal war. Gun, dessen Tentakel vor Aufregung zuckten. Und Ikra, in dessen bernsteinfarbenen Augen ein Feuer des Hasses und der Leidenschaft loderte, das auch durch sein Fell zog. Alle nickten. Auch sie nickte. „Gut. Jetzt macht euch fertig und kontrolliert noch mal eure Ausrüstung. Der Wagen wird um 0730 hier sein. Das ist der Moment, in dem es losgeht. Wir haben eine halbe Stunde… ab jetzt.“
Sie bewegte sich auf die Dusche zu, aber Zhane griff nach ihrem Ellbogen. „Sam… bist du dir sicher, dass das der richtige Moment ist? Ich hab… ein mieses Gefühl bei der Sache.“ Eine Moment lang sahen sie sich in die Augen.
Dann sagte sie nur: “Wir hatten uns doch schon darauf geeinigt, dass du kein Jedi bist…”
„Nenn mir nur eine Situation, wo mein Bauchgefühl nicht zugetroffen hat.“ Sie rollte ihre Augen. Sie hatten diesen Streit schon so oft geführt. Hunderte von Malen. Sicher, Zhanes „Ahnungen“ hatten ihnen schon immer mal geholfen. Aber sie wusste es. Sie hatten für diese eine Chance gearbeitet. Sie sagte ihm das.
„Sam Alric… wenn wir nicht schon Freunde seit weiß die Macht wie lange wären, würde ich genau jetzt aussteigen. Irgendwas fühlt sich nicht richtig an, und wenn wir das versauen, dann werden drei Jahre harter Arbeit den Bach runtergehen.“ Irgendwie hatte sie das dunkle Gefühl, dass er das anders meinte als sie. Aber sie wollte nicht mit ihm darüber streiten. Nicht jetzt. Und wenn sie Glück hatte, würde sie nie wieder mit ihm streiten. Oder mit irgendjemand anders. Nur, dass sie das noch nicht wussten.
“Sie haben Ihre Befehle, Agent Bertrin. Sie wissen, was Sie zu tun haben.“ Enttäuschung lag in seinen Augen, und das tat weh. Sie war überrascht, wie immer, wenn sie tatsächlich etwas anderes fühlte als bodenlose innere Leere.
„Ja, Ma’am.“ Der dienstliche Ton in seine Stimme schnitt sogar noch tiefer als der enttäuschte Blick. Zhane Bertrin und sie waren seit… einer Ewigkeit Freunde. Sie hatten sich oft in den Haaren gelegen, aber niemals zuvor hatte sie die Autorität ihres Dienstgrades ihm gegenüber benutzt, und schon gar nicht, um aus einem unangenehmen Streit rauszukommen. Bei anderen, ja, aber niemals bei Zhane.
Endlich ging sie unter die Dusche. Sie zog sich aus und ließ die Ultraschallwellen über ihren Körper rollen. Tief in ihr rührte sich auf einmal so etwas wie Bedauern. Bedauern darüber, dass sie Zhane immer noch nicht gesagt hatte, dass sie nicht plante, diese Mission zu überleben. Und dass sie es auch nicht tun würde. Aber er würde sie nicht verstehen. Sogar obwohl er da gewesen war, würde er es nicht verstehen. Er würde versuchen, ihr das auszureden, und sie würden sich schon wieder streiten, und dann würde er vielleicht so was Dämliches tun wie sein Leben zu geben, um ihres zu retten.
Sie schaltete die Dusche aus und lehnte sich mit geschlossenen Augen an die geflieste Wand. Liebe Güte, sie musste die Sache mit Zhane in Ordnung bringen, bevor es losging. Sie konnte nicht gehen, mit diesem ungelösten Streit. Streits, die man nicht beilegte, führten zu Bitterkeit, und Zhane brauchte nicht noch mehr davon in seinem Herzen. Nachdem sie sich ihr bestes Kleid – eine Kompostion aus feinster Lashaa-Seide in nachtblau und smaradggrün, Überbleibsel einer anderen Zeit – angezogen hatte, eilte sie aus der Dusche, um Zhane zu finden.
Der kräftige Mann saß in seinem Zimmer und ging seine Ausrüstung noch einmal Schritt für Schritt durch, um alles noch mal zu überprüfen. Sie holte Atem. „Zhane?“
Er sah nicht auf, sagte nur: „Was, Commander?“
Sie holte wieder Luft. „Ich… Zhane, wenn du denkst, dass die Mission schief läuft, dann hast du meine Erlaubnis, die Notbremse zu ziehen. Warte nicht auf meine Bestätigung, sieh nur zu, dass du dich und die Jungs aus der Schusslinie bringst.“ Jetzt sah er doch auf. Er schwieg, und sie dachte, dass sie ihn für einen Moment beim Starren erwischt hätte.
Sie erwartete halb, dass er fragte, wieso sie sich selbst ausnahm, aber stattdessen blieb er bei einem ruppigen: “Sieh an, sieh an, wer hätte gedacht, dass Commander Sam Alric tatsächlich eine Frau ist.” Sie setzte sich zu ihm aufs Bett, vorsichtig, um die kostbare Seide nicht zu sehr zu zerknittern, und gab ihm einen Schubs.
„Komm schon, als ob du mich noch nie in einem Kleid gesehen hättest.“ Er zuckte mit den Schultern.
„Jedenfalls nicht seit… 5 Jahren oder so.“ Er sah sie an und legte das Ausrüstungsteil weg, das er überprüft hatte. „Weißt du… mit der ganzen Seide, die da an dir runterhängt und der Farbe in deinem Gesicht könnte man den Colonel für einen sehr glücklichen Mann halten.“
Sie drehte sich weg. Sie wollte jetzt nicht über diesen Mann sprechen. Sie wollte nur sichergehen, das zwischen Zhane und ihr wieder alles in Ordnung war, und über Colonel Sievers zu sprechen war nicht der richtige Weg dazu. „Zhane… es ist nur ein Kleid. Es ist nur eine Mission. Lass uns mal nicht zu merkwürdigen Schlussfolgerungen kommen hier.“
Einen Moment war er still, in seinem üblichen nachdenklichen Schweigen. Dann sagte er langsam: „Schön. Halt ihn nur am Reden, wir erledigen den Rest.“ Sie nickte. Alles war wieder in Ordnung. Sie redeten wie gleichgestellt über die Mission. Alles würde wie geplant laufen. Alles würde in Ordnung gehen. Na ja, irgendwie jedenfalls.
„Klar.“ Die Türklingel summte. Sie sahen einander an, und ihre Schultern berührten sich ein letztes Mal, dann war sie raus aus dem Raum, eilte zu ihren Schuhen und dem Wagen. Erst, als der Fahrer den Wagen startete, wurde ihr klar, dass sie sich weder von Zhane noch von den anderen verabschiedet hatte.